„Wenn jemand eine Forderung von uns hört, dann sieht er nur zwei Möglichkeiten: Unterwerfung oder Rebellion“ (Marshall B. Rosenberg)
Der Unterscheid zwischen „Forderungen“ und „Bitten“ in der Gewaltfreien Kommunikation
Stellen wir in einem Gespräch eine Forderung, geben wir mit Nachdruck bekannt, was unserer Meinung nach geschehen sollte. Wir beschreiben, wer, was, wann und wie tun soll. Mit Androhung von Konseuquenzen oder mit dem Versprechen von Belohnungen verleihen wir unserer Foderung Gewicht; wir haben uns meist darauf versteift, dass unsere Bedürfnisse nur auf diese einzige Art und Weise erfüllt werden könnten.
Wenn wir eine „Bitte“ kund tun, dann möchten wir auch, dass jemand etwas tut, aber nur dann, wenn der andere das auch möchte. Das ganz Entscheidende ist hier die Freiwilligkeit. Wenn wir vom Gegenpber ein „Nein“ hören, ändern wir unsere „Bitte“ vielleicht. Bei einer „Bitte“ wird deutlich, welche Bedürfnisse sich uns erfüllen würden und wie sich dies dann anfühlt dadurch, dass die Bitte eventuell erfüllt.
Um herauszufinden, ob wir fodern oder bitten können wir darüber nachdenken, wie wir persönlich auf ein „Nein“ reagieren würden. Bei einer Forderung setzen wir irgendeine Form von Bestrafung ein, um klar zu machen, dass wir das „Nein“ des Gegenübers nicht akzeptieren.
Folgt das „Nein“ jedoch auf eine Bitte, kann das Gespräch weiter gehen. Vielleicht finden wir andere Strategien zur Erfüllung unserer Bedürfnisse, zu denen unser Gegenüber „JA“ sagen würde.
Auch bei starken Gefühlen wie Trauer und Enttäuschung ist uns klar, dass nicht die andere Person die Ursache nach dem Schema „Täter“ – „Opfer“ ist. Unsere Gefühle sind Indikatoren für unsere erfüllten oder eben (in Konflikten) nicht erfüllten Bedürfnisse. Und Bedürfnisse möchten mit passenden Strategien erfüllt werden.
Die Unterscheidung nach „Bitten“ oder „Forderungen“ trägt dazu bei, dass Konflikte nicht eskalieren. In Konflikttrainings nach den Prinzipien der GFK ist unter anderem die hier Beschriebene Unterscheidung Thema.