Die Qualität des Übungsplatzes bestimmt die Qualität der Qigong-Übung. So die Meinung vieler Qigong-Mister. Schauen Sie sich also Ihren Platz zum Üben genau an, und lassen Sie den gesunden Menschenverstand walten. Dann erkennen Sie von selbst, ob der Platz geeignet ist.
Wie riecht es an dem Ort, ist aufgeräumt, was liegt im Blickfeld? Ist der Platz schön? Kurzum: Sie sollten sich an ihrem Qigong-Übungsplatz wohl fühlen!
Bevor Sie mit irgendeiner Übung beginnen, kommen Sie erst einmal an Ihrem Platz an, mit allen Sinnen. Stellen Sie sich in die Grundhaltung und spüren Sie, wie sich das anfühlt. Gibt es Körperbereiche die sich heute anders anfühlen als sonst ? Wie fühlt sich das Stehen an?
Wenn Sie einmal den Unterschied gespürt haben, allein oder in der Gruppe zu üben, dann wissen Sie, da ist mehr „Qi“ drinnen. Es ist aber nicht zwingend notwendig in der Gruppe zu üben. Wenn Sie jedoch die Möglichkeit haben mit Gleichgesinnten zu üben, dann nutzen Sie diese Gelegenheit.
Damit Ihnen Ihr täglicher Einstieg in die Qigong-Übung besser gelingt, können Sie sich ein kleines Ritual zum Übungsbeginn überlegen. Vielen Fällt es nämlich am Anfang schwer, auf Knopfdruck abzuschalten und ruhig zu werden. Manche zünden Kerzen an, anderen hilft der Duft von Räucherstäbchen. Suchen Sie sich Ihr persönliches Ritual!
Das chinesische Denken unterscheidet sich ganz erheblich vom westlichen, es ist oft sehr gegensätzlich. Die Offenheit gegenüber der chinesischen Philosophie sollte sich als nützlich erweisen. Das Verständnis von Yin und Yang, von den Elementen und dem Meridiansystem ist keine Voraussetzung zum Üben, aber es macht mit ein wenig Hintergrundwissen deutlich mehr Spaß.
Qigong-Übungen sind meist keine komplizierten Bewegungsabläufe (ganz im Gegensatz dazu: Taiji), Qigong ist meistens einfach zu erlernen. Es bedarf keiner jahrelangen Übungspraxis, bis Sie den mechanischen Bewegungsablauf beherrschen. Wenn Sie jedoch vorhaben Qigong zu verstehen und in den Tagesablauf zu integrieren, ist es durchaus von Vorteil, sich einen guten Qigong-Lehrer zu suchen. Warum? Der Austausch mit einem erfahrenen Lehrer bringt Ihnen eine Menge an Inspiration und einen guten Fortschritt in Ihre eigene Übungspraxis. Dabei geht es nicht nur um das Korrigieren Ihrer Übungen.
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Sie werden nach einer bestimmten Zeit des Übens bemerken, dass Sie sich selbst besser kennen und spüren lernen. Sie werden an Feingefühl und Selbsterkenntnis gewinnen. Wer nicht bereit ist, sich selbst besser zu erfahren und kennenzulernen wird es durch Qigong nicht unbedingt leichter haben, das eigene Leben ins Gleichgewicht zu bringen. Der beste Lehrmeister für das Verständnis von Qigong ist die Selbsterkenntnis.
Geben Sie sich nicht dem Trugschluss hin, dass jede Übungseinheit besonders ruhig verbunden mit tiefer Harmonie ablaufen wird. Wenn Sie einmal mehr als eine Woche hintereinander die gleiche Übung machen, werden Ihnen sicherlich Unterschiede beim Üben auffallen. Manchmal kommen Sie gut in die Übung hinein, ein anderes Mal haben Sie vielleicht das Gefühl, heute bringt´s mir gar nichts. Legen Sie Ihre persönliche Messlatte nicht zu hoch. Wichtig ist das alltägliche Üben, bei dem Ihnen manchmal auch die Gedanken wandern gehen, das ist realistischer und hat mehr mit Ihrem Alltag zu tun, als die Übungen, bei denen Sie sich besonders „Qi-mäßig“ fühlen.
Versuchen Sie nicht viele verschiedene Formen auf einmal zu erlernen, das wird viel zu oberflächlich. Lassen Sie sich Zeit (auch das ist Qigong – Zeit lassen) eine Form intensiv auszuprobieren und zu erspüren.
Jeder fixe Gedanke oder jede Vorstellung was und wie die Übung (be)wirken soll, wirkt automatisch wie eine Blockade. Ist ja logisch, dass Sie durch Qigong-Üben gesund werden möchten, ihre Mitte finden wollen oder mehr in Ihr Gleichgewicht kommen wollen. Aber anstatt mit diesen fixen Gedanken in ihre Übungen zu gehen und innerhalb kürzester Zeit auf Knopfdruck zu erwarten, dass Sie diese Ziele erreichen, lassen Sie dem Üben seinen Raum. Beobachten Sie einfach, welche Wirkung von ganz alleine entsteht, ganz ungezwungen. Vertrauen Sie darauf, dass beim Üben das Richtige zur richtigen Zeit geschieht.
Nehmen Sie sich in der Qigong-Übung so an, wie Sie sind. Erlauben Sie sich Ihren momentanen Zustand im Üben mitzunehmen: egal ob zufrieden oder unzufrieden, ruhig oder unruhig, gesund oder krank.
Ein Spiegel kann beim Qigong-Üben tolle Dienste erweisen. Vor allem wenn Sie alleine üben und keine Gruppe oder keinen Lehrer in der Nähe haben. Mit dem Spiegel können Sie überprüfen, ob Ihre Bewegungen tatsächlich so ablaufen, wie Sie glauben, dass sie ablaufen. Sie können auch Ihre Körperhaltung besser beobachten. Nutzen Sie des öfteren einen Spiegel zum Üben!
Beenden Sie Ihre Qigong-Übung nie abrupt. Gehen Sie zum Schluss immer in eine Abschlusshaltung und verbringen Sie eine Weile (meistens 3 Minuten, kann aber individuell ein wenig kürzer oder länger sein) in der Haltung des Einsammelns. Treten Sie erst dann aus dem Üben heraus!